Veranstaltungshinweis: Bericht von den Chemnitzer Linuxtagen 2009



Was ist zu 99% männlich, sieht auch ohne Brille nach Nerd aus und existiert in den 2 Grundmodellen //Birne// bzw. //Soletti//, kombinierbar mit den Behaarungsvarianten "Vollbart", "langhaarig" bzw. "bartlos" und trägt ausnahmslos schwarze T-Shirts mit buntem Distro-Logo ?

Richtig, ein Linux-Freak. Am Wochenende versammelten sich die Besten davon in Chemnitz, was den Prozentsatz gut gekleideter und weiblicher Menschen an jedem anderen Ort der Welt leicht erhöhte.

Wir (Horst, Harald, Christian, David, Robert) waren auf auf den Linux-Tagen in Chemnitz, um Qcake, eine von Harald entwickelte Open-Source 3d Gamedev-Engine - auf einem eigenen Messestand zu präsentieren.

Freitag

Nach langer Zugfahrt (ca. 4 Bier / Person) von Wien über Nürnberg nach Chemnitz kamen wir am Freitag spät in der Nacht an und verfrachteten H. und R. in Ihr Nobel-Hotel während sich der Rest in eine Billig-Pension (Pension Europapark, 17 €/Nacht, ohne Frühstück) trollte. Der anschließende Fußmarsch zur Technischen Universität Chemnitz geriet aufgrund mangelnder Ortskenntnisse und Beleuchtung etwas länger als geplant. Als wir kurz vor Mitternacht unsere Eintrittskarten abholten gab es in Chemnitz nichts mehr zu essen. Ein warmer Kakao (Gau-Gau!) in Harald's Hotelbar musste reichen.

Erfreulicherweise erwiesen sich meine Zimmernachbarn als eine nette Gruppe trinkfreudiger Linuxer aus Bremen, die unter anderem beim Projekt Skolelinux mitarbeiteten. Ein Beck-Bier später ging ich endgültig schlafen.

Samstag

Bei Tageslicht betrachtet schaut Chemnitz wesentlich freundlicher und unwesentlich lebendiger aus als Nachts. Beim Fußweg von der Pension zur technischen Universität vielen mir neben vielen stillgelegten und verrammelten Gebäuden (Fabriken, Villas, Wohnblocks) auf dass auf den Werbeflächen der Stadt ungewohnt viel für Wohltätigkeitsorganisationen geworben wurde. Ich vermute, dies hängt weniger mit der Spendenfreudigkeit der Chemnitzer zusammen sondern eher damit dass es für die Werbeflächen nicht genug zahlende Kunden gibt.

Beim Stand-betreuen (ich hatte Vormittags "Dienst") erwiesen sich folgende Dinge als äußerst praktisch:

  • bequeme Sandalen (ich war weit über 12 Stunden am Stück vor Ort)
  • Lan-Kabel, da das W-Lan ziemlich bald schwach wurde
  • Mehrfachsteckdose
  • Tixo-Klebeband und Schere
  • Visitenkarten

Als unnötig stellten sich heraus:

  • eigener Laptop (ich kam vor lauter Reden kaum zum computern)
  • eigene Wasserflasche (die Verpflegung im Backstage-Bereich war exzellent!)
  • Das Vortragsprogramm - ich kam am Samstag in keinen einzigen Vortrag
  • Buch zum lesen (es gab keine ruhige Minute, dafür aber genügend Zeitschriften und sogar gratis-Bücher)

Obwohl die diversen Aussteller nur eine (große) Halle füllten, schaffte ich es nur knapp, jeden Stand zu besuchen (zum Glück ging die Messe am Sonntag weiter). Die Themenvielfalt und verschiedenen Aussteller und deren Fachkenntnis waren überwältigend, nach ein paar Stunden war ich ganz heiser nur vom reden und ganz aufgeregt vor lauter neuen Ideen.

Abends gab es dann ein riesiges, ausgezeichnetes Buffet komplett mit maskierten Saxophon-Spielern.

Sonntag

Den Sonntag gingen wir gemütlicher an (Taxifahrt), ich schaffte es sogar 2 Vorträge anzuhören und die restlichen Stände die ich gestern "nur kurz" angeschaut hatte ausführlicher zu besuchen. Um 15:00 packten wir unsere Sachen zusammen und uns selbst in einen überfüllten Regionalzug. Ab Nürnberg ging es dann mit dem deutlich geräumigeren Intercity nach Wien.

Fazit

Es waren 3 anstrengende, aber sehr schöne Tage in Chemnitz. Ich kann jedem Open-Source Projekt nur empfehlen auf den Chemnitzer Linuxtagen einen Stand zu beantragen. Die Betreuung und der Support von Seiten der TU-Chemnitz waren sagenhaft, die Eindrücke großartig.

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