Indy Games



auch kleine, unabhängige Spielehersteller können ätzend sein (ein Songtitel von Funny_van_Dannen, gecovert von der Band Die Ärzte, sehr sehr falsch zitiert)...

Der folgende Telepolis-Artikel spricht mir voll aus dem Herzen:

Die Kernaussagen:

  • große Spielehersteller sind uncool
  • kleine unabhängige Spielehersteller sind cool
  • der PC als Spieleplattform bleibt lebendig
  • Innovation in der Spielebranche ensteht nicht durch riesige Budgets, sondern durch Hingabe und Liebe zum Detail. Siehe World of Goo

Was der Telepolis-Autor //Rainer Sigl// nicht schreibt:

Nur weil ein Spielehersteller klein und unabhängig ist, ist er noch lange nicht gut oder gar nett. Mein größter Spiele-Fehlkauf war bis dato nicht ein Spiel von einem der großen Publisher, sondern Fatevon . Und nicht weil das Spiel schlecht ist (es ist gut) oder teuer (der Preis war o.k.) sondern wegen dem Freischaltcode. Um das Spiel laufen zu lassen, muß man es downloaden und den Freischaltcode (den man per email bekommt) eintippen. Falls dies nicht funktioniert muss man das Spiel deinstallieren und nochmal probieren. Und falls dies auch nicht funktioniert muss man den Customer Support kontaktieren.

Effektiv habe ich damit nicht ein Spiel gekauft, sondern eine jederzeit wiederrufbare Lizenz zum Spielen erworben. Falls wildtangent pleite geht / gekauft wird und ich das Spiel von einem alten Rechner auf einen neuen Rechner transferieren will bin ich auf die Gnade des Customer Supports (sofern er noch existiert) angewiesen. Die genaue Regelung mag sich zwischenzeitlich geändert haben, aber meiner Erinnerung nach hat man nur ein "Recht" auf 3 Aktivierungen.

Ich habe meine Lektion gelernt und Fate (obwohl es mir gefällt) niemandem weiterempfohlen - und auch nicht mehr gespielt. Ein klassischer Fall von DRM: Das Reicht Mir.

Gegenbeispiel: Das im obigen Artikel erwähnte Spiel Mount & Blade von habe ich (noch als Beta) zu einem lächerlich geringen Preis erworben. Seither gab es unzählige Updates, die ich alle mit dem gleichen einmal erhaltenen Freischaltcode freischalte. Kein Kontakt mit dem Customer Support notwendig, und ich kann das Spiel auf verschiedenen Rechnern installieren, ohne jemanden um Erlaubnis bitten zu müssen. Wohlgemerkt, dies ist auch eine Art Kopierschutz (es wird ein Treiber installiert), aber er hindert mich nicht daran, das Spiel zu benutzen.

Effekt: Ich habe Mount & Blade weiterempfohlen und spiele es immer noch. Nicht weil es so schön ist (Fate ist schöner, Mount & Blade ist stellenweise immer noch halbfertig) sondern weil es viel Potential hat und ich mit dem Kopierschutz leben kann.

Und mein Lieblings(Gegen-Bei)spiel: Dominions 3. Nicht nur spiele ich es ständig (da es native unter Linux läuft) und empfehle es meinen Freunden weiter; ich habe das Spiel (und seine Vorgänger) auch immer wieder als Geburtstagsgeschenk für Freunde gekauft.

Nicht wegen der Grafik (sie ist mies) oder dem günstigen Preis (das Spiel ist teuer), sondern weil das Spiel mit sehr viel Liebe zum Detail gemacht ist und der Kopierschutz nichts weiter ist als eine Abfrage der (in der Packung aufgeklebten) Seriennummer - und selbst das nur bei Multiplayerspielen.

technischer Hinweis: Alle 3 oben erwähnten Spiele lassen sich spielen, ohne eine CD/DVD ins Laufwerk legen zu müssen - bei fast allen Spielen "großer" Publisher muss man entweder die CD immer griffbereit haben oder einen illegalen NO-CD-Patch installieren. Doch das nur am Rande.

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